Spektakulärer Spring Opener für J/70s in Hamburg
von J/Boats 11. April 08:05 PDT
J70 Frühjahrsregatta auf der Alster © J/70 Klasse Deutscher Verband
Traumbedingungen bei der Frühjahrsregatta in Hamburg waren eine schöne Belohnung für das lange Warten auf die Saison. Böen von über 25 Knoten sorgten für viel Sonnenschein und jede Menge Action auf der Alster.
Ein leidenschaftliches Feld von neunzehn Booten segelte auf dem wunderschönen See mitten in Hamburg. Es war ein Wunder, wie der Gastgeber, die Hamburger Segelclubs, die Kranarbeiten trotz der beengten Situation für die beiden am Wochenende segelnden Großflotten entspannt und gut organisiert bewältigten. Neben den neunzehn J/70 gingen auch dreizehn J/24 ins Wasser!
Tag Eins – Episches Seesegeln
Der Wind war den Seglern wohlgesonnen, denn durch Richtung und Strömung aus Nordosten über die Alster kamen sich die beiden Flotten kaum in die Quere.
Nach fünf Wettfahrten setzte sich das favorisierte Team NRV J/70 mit Skipper Tobias Schadewaldt mit einer starken Leistung durch. Dahinter folgte Thore Kiesbye mit seinem Team, die für den Flensburger Segel-Club bereits an einigen erfolgreichen Nachwuchsregatten teilgenommen hatten. Die Gäste aus Dänemark mit Skipper Johnny Jensen konnten ein Rennen gewinnen und belegten mit einem Team des Blankeneser Segel-Clubs den vierten Gesamtrang vor Lukas Feuerherdt, der Zweiter der Kieler Woche wurde.
Was war cool an den J/70-Teams bei diesem Spring Opener? Sechs der Teams wurden von weiblichen Steuermännern geführt und geleitet, wobei Lynn Hafemann die Frauenabteilung leitete.
Zweiter Tag – Mehr episches Segeln!
Acht Rennen in zwei Tagen. Kurze, knackige Läufe. Was will man mehr!?
Manche würden sagen, so müssten moderne Regatten aussehen. Warten Sie nicht lange auf einen perfekten Kurs. Beginnen Sie besser oft und tolerieren Sie überraschende Ergebnisse. Am Ende des Tages haben die Besten in der Gesamtwertung die Nase vorn. Auch die erfolgreichen Bodenseeschlachten im Süden folgen diesem Prinzip. Aber nicht jeder Rennoffizier beherrscht die Kunst. Beim NRV hat Ex-Lasersegler Noel Gonseth es nicht zum ersten Mal perfekt gemacht.
Obwohl er einer der besten deutschen Segler und Olympiasieger war, musste der Sieger der J/70er hart arbeiten, um die begehrten Klassenehren zu erringen. Ex-49er-Olympionik Tobias Schadewaldt hatte zwei Ausrutscher in Serie. Doch trotz des geringen Crewgewichts setzte er sich mit den Geschwistern Höpcke und Juliane Adelesen souverän durch… eine starke Crew im Auge zu behalten vom Nord-Deutschen Regatta Vereing für die Segelsaison 2022.
Eine bemerkenswerte Leistung zeigte eine Jugendmannschaft. Auf dem zweiten Platz landete der Akademische Segelverein Warnemünde mit Skipper Johannes Machur. Wie jung war sein Team? 2019 segelten noch 420er!! Die Crew von Johannes bestand aus Amelie Steinbrinker, Gundram Leifert und Leif Meier.
Abgerundet wurde das Podest von den Gebrüdern Plessmann. Ihr letztes 12. Rennen torpedierte ihre Chancen, das Silber zu holen, da sie es als Ausscheidungstreffer nutzen mussten, nachdem sie in den vorherigen vier Rennen eine 2-4-1-1-Bilanz an der Spitze hatten. Dennoch war ihre Mannschaft am Ende glücklich, bei der ersten Regatta der Saison auf dem Bronze-Platz zu stehen. Das Team bestand aus Ulf & Matti Plessmann, Lea Valentine Beele und Jannes Rix.
Besonders war auch der Auftritt von „Blindfisch“, dem neuen J/70 aus einer Kooperation des NRV und des FC St. Pauli Segeln. Skipper Marvin Hamm führte das Team mit den beiden sehbehinderten Seglern Johannes Loeschke und David Koch zu starken Ergebnissen und war froh, die Rote Laterne nicht anführen zu müssen. Das BAT Sailing Team – wie sich die Sehbehinderten in Anspielung auf die eingeschränkten Sehfähigkeiten von Fledermäusen nennen – will unter anderem an der Kieler Woche 2022 teilnehmen.
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