Kieler Woche – Nachhaltig und bald klimaneutral
von Andreas Kling 12. Juni 02:07 PDT
18.-26. Juni 2022
Mülltrennung wird während der Kieler Woche besonders plakativ betont © Sascha Klahn / Kieler Woche
Gemeinsam mit den Sylter Weltcups im Wind- und Kitesurfen macht sich die Kieler Woche für den Klimaschutz stark.
blue life sports heißt die neue Initiative, die Vorbild und Multiplikator zugleich sein und alle zum Mitmachen motivieren soll. Ziel ist nicht nur die Klimaneutralität von Großveranstaltungen.
„Es ist schon fünf nach zwölf“, warnt der weltbekannte Klimaforscher Mojib Latif aus Kiel. Dennoch ermutigt der Wissenschaftler die Menschheit, im Kampf gegen den Klimawandel nicht aufzugeben. „Deshalb müssen wir jetzt alle Aktiven, Fans und Gäste der Kieler Woche und darüber hinaus aufklären und emotional aufwecken, um eine Schwarmintelligenz für diese Krise zu schaffen“, sagt Organisationsleiter Dirk Ramhorst.
Für die Umsetzung wurde blue life sports ins Leben gerufen. In Anlehnung an das Umweltprogramm der Vereinten Nationen sollen Gäste sensibilisiert sowie mit praktischen Tipps geschult und inspiriert werden. Dazu hat sich die Kieler Woche mit den auch bei Zuschauern sehr beliebten Weltcup-Regatten im Windsurfen und Kitesurfen auf Sylt zusammengeschlossen.
Ramhorst: „Wir nutzen die Strahlkraft dieser Veranstaltungen für eine breite Öffentlichkeit. Wir wollen das Thema auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene diskutieren.“
Der Organisationsleiter aus Dänischenhagen baut auf die Neutralität des Sports und das positive Umfeld seiner Wettkämpfe.
„Sport bietet eine ideale Plattform, um Jung und Alt, unabhängig von Herkunft, Denkweise und Zugehörigkeit, zu vereinen, den Status quo in Sachen Klimaverschmutzung zu hinterfragen und das scheinbar Unmögliche dennoch möglich zu machen“, sagt Ramhorst. Sein Team will die enorme Begeisterung für die Kieler Woche nutzen, damit jeder Einzelne versteht, wie er Klimaschutzmaßnahmen in seinen Alltag integrieren kann.
Das Nachhaltigkeitsengagement der Kieler Wochen besteht bereits seit mehreren Jahren. Müllvermeidung, Verzicht auf Plastik und Mehrwegbehälter sind Pflicht. Für die Verpflegung werden, soweit möglich, regionale Produkte verwendet. Der Papierverbrauch in der Regattaverwaltung wurde drastisch reduziert und für die Mobilität wurden emissionsarme Lösungen gewählt. Nicht zuletzt werden auch Partner und Sponsoren nach diesen Kriterien ausgewählt und eingebracht. Seit 2019 trägt die Kieler Woche das Platinum Level Certificate des Clean Regattas Programms der internationalen Initiative Sailors for the Sea – die höchste Auszeichnung. Auch andere Veranstaltungen profitieren von den Erfahrungen und beraten Sie gerne.
Mit dem Ziel, bilanziell klimaneutral zu sein, erfüllt die Kieler Woche eine Vorgabe des gesamten Landes Schleswig-Holstein. Auf dem Weg zu diesem Ziel muss noch mehr getan werden. Allein die Anreise zu einer Großveranstaltung, sei es als aktiver Teilnehmer oder als Zuschauer, hinterlässt einen enormen CO2-Fußabdruck, der letztlich den Veranstaltern zugeschrieben wird. Im besten Fall soll die Investition in einen Mangrovenpark weit mehr als „nur“ das kompensieren. Eine Leistung ohne Frage, aber eine lohnende. Denn wir haben nur diese eine Welt!