Boris Herrmann erhält den Deutschen Meerespreis 2024
von Team Malizia 19. Juni 10:00 PDT
Boris Herrmann mit einer Drifterboje, die er in Etappe 3 des Ocean Race aussetzte © Antoine Auriol / Team Malizia
Der deutsche Berufssegler Boris Herrmann erhält den Deutschen Meerespreis der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung als Anerkennung für sein Engagement als Botschafter für den Ozean und für die Vermittlung von Themen der Meeresforschung an eine breite Öffentlichkeit. Die Verleihung des Preises erfolgt heute gemeinsam mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel unter der Schirmherrschaft von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther im Rahmen einer Feierstunde mit geladenen Gästen.
Bei seinen Offshore-Rennen geht es Boris Herrmann nicht nur um den sportlichen Wettkampf: Für ihn und sein Team Malizia ist der Kampf gegen den Klimawandel ein Rennen, das wir gemeinsam gewinnen müssen. A Race We Must Win – Climate Action Now! – der auf die Segel ihrer Rennyacht Malizia – Seaexplorer gemalte Slogan lässt keinen Zweifel daran, was auf dem Spiel steht. Seit Jahren engagieren sich Boris Herrmann und sein Team für den Schutz der Ozeane, unterstützen die Wissenschaft durch Datensammlungen bei Rennen, die sie oft in entlegene Meeresregionen führen, und machen sich für Meeresbildung stark.
Für sein Engagement als Botschafter für den Ozean und die Vermittlung von Themen der Meeresforschung an eine breite Öffentlichkeit erhielt Boris Herrmann heute den Deutschen Meerespreis der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird unter der Schirmherrschaft von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther in Kooperation mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel verliehen. Zur Verleihung werden heute Abend rund 200 geladene Gäste aus Wissenschaft, Sport, Wirtschaft und Politik am GEOMAR in Kiel erwartet.
„Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Wettlauf gegen die Zeit – und wir können ihn nur gewinnen, wenn sich alle Menschen auf der Welt engagieren. Dieses Engagement braucht eine breite Wissensbasis, und es braucht Daten aus allen Regionen des Ozeans“, sagt GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes. „Boris Herrmann trägt zum einen die Botschaft zum Schutz unseres Ozeans in die ganze Welt, zum anderen sammelt er rund um den Globus wichtige Informationen für unsere Forschung. Sein Handeln inspiriert viele Menschen auf der ganzen Welt, darunter auch uns Forscher. Der German Ocean Award würdigt seine wichtige Rolle als Botschafter und sein beeindruckendes Engagement. Wir gratulieren ihm herzlich und werden die kommenden Rennen mit Spannung verfolgen und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.“
Ministerpräsident Daniel Günther würdigt den Preisträger als engagierten Klimabotschafter und Förderer der Wissenschaft. „Boris Herrmann ist ein großartiger Sportler und ein Vorkämpfer für Umweltbildung. Der Kampf gegen die Erderwärmung steht Ihnen buchstäblich in den Segeln geschrieben und mit Ihrer Art, Herausforderungen anzugehen, sind Sie ein Vorbild“, sagt Daniel Günther. Mit seinem langjährigen Einsatz für Klimaschutz und Meer sei Boris Herrmann ein mehr als würdiger und verdienter Preisträger: „Wir in Schleswig-Holstein sind sehr stolz, Ihnen den Deutschen Meerespreis 2024 überreichen zu dürfen. Herzlichen Dank für Ihr großartiges Engagement.“
„Die Professor Dr. Werner Petersen-Stiftung sieht es als ihre Aufgabe an, auch solche Aktivitäten zu fördern, die einer nachhaltigen Entwicklung und dem Schutz des Ozeans dienen“, erklärt Dr. h. c. Klaus-Jürgen Wichmann, Vorstandsvorsitzender der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung. „Mit der Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Meerespreises gemeinsam mit dem GEOMAR und unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein ermöglicht die Stiftung erneut die Ehrung von Persönlichkeiten, die sich um die Erhaltung, den Schutz oder die Vermittlung des Wissens über den Ozean verdient gemacht haben. Das Engagement des Berufsseglers Boris Herrmann, weltweit anerkannter Botschafter des Ozeans, wird damit eindrucksvoll gewürdigt.“
Für Boris Herrmann ging 2020 ein Kindheitstraum in Erfüllung, als er als erster Deutscher die Vendée Globe komplettierte. 2024 wird er erneut an der Nonstop-Einhand-Weltumseglung teilnehmen. 2023 nahm er mit seinem Team mit ihrer Malizia – Seaexplorer – am The Ocean Race mit einem spektakulären Vorbeiflug in der Kieler Förde teil. Das Team Malizia hat zudem seine Teilnahme am The Ocean Race Europe angekündigt, das im August 2025 in Kiel starten wird. Im Mai 2024 wurde Boris Herrmann in New York Zweiter nach dem Transatlantikrennen The Transat CIC. Auch das New Yorker Vendée-Rückrennen nach Les Sables d’Olonne beendete er kürzlich auf einem gefeierten zweiten Platz. Er ist Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Eine Anerkennung für das Engagement des professionellen Seglers zum Schutz der Ozeane
„Ich bin stolz auf das, was wir mit unserem Team Malizia erreicht haben. Dazu gehört die wachsende Popularität und Begeisterung für unseren Sport, vor allem aber das sichtbare Engagement in Bildung und Wissenschaft zum Schutz von Klima und Ozean. Mit dieser Auszeichnung wird die langjährige und fokussierte Arbeit des gesamten Teams, unserer Partner und Unterstützer weltweit und nicht zuletzt meiner Frau Birte mit unserem Bildungsprogramm ‚My Ocean Challenge‘ gewürdigt“, sagt Preisträger Boris Herrmann. „Wir sehen diese Auszeichnung als Ansporn, unsere Mission mit Nachdruck fortzusetzen, nach Lösungen zu suchen und vor allem Menschen auf der ganzen Welt für Ozean- und Klimaschutz zu begeistern.“
Mit dem GEOMAR verbindet den Segler eine langjährige Kooperation, die auch als Ursprung der mittlerweile vielfältigen Verbindungen zwischen Forschung und deutschem Berufssegeln gesehen werden kann. Seit Anfang 2024 ist Boris Herrmann zudem Botschafter des Deutschen Komitees der Ozeandekade, das am GEOMAR angesiedelt ist.
Das GEOMAR koordiniert verschiedene Programme im Rahmen der UN-Dekade „Ozeanwissenschaften für nachhaltige Entwicklung“ und trägt auch auf vielfältige andere Weise zur Erreichung der Ziele der Dekade bei. Ein Schwerpunkt der Arbeit des GEOMAR ist das globale Ozeanmonitoring zur Erforschung und Vorhersage der Auswirkungen des Klimawandels und anderer menschlicher Einflüsse auf den Ozean.
Neben wissenschaftlichen Expeditionen, autonomen Messgeräten und Handelsschiffen tragen auch Segelyachten als „Schiffe der Möglichkeiten“ zur Datenerfassung bei. Vorreiter ist hier die von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderte Innovationsplattform „Shaping an Ocean Of Possibilities“ (SOOP). Passend zum Projekttitel zielt SOOP darauf ab, einen „Ozean der Möglichkeiten“ für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie zu schaffen. Ziel ist es, nachhaltige Strukturen und Technologien für die Ozeanbeobachtung zu schaffen, um den Zugang zu Messdaten zu verbessern und das Wissen über unseren Ozean zu erweitern. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Sailing for Oxygen“ richtet sich an Wassersportler in der Ostsee und lässt Segelcrews Daten zur Sauerstoffkonzentration in der Ostsee sammeln.
Die Mission „Ein Rennen, das wir gewinnen müssen – Klimaschutz jetzt!“ von Team Malizia ist nur dank des starken und langfristigen Engagements seiner sieben Hauptpartner möglich: MSC Mediterranean Shipping Company, Hapag-Lloyd, Schütz, Yacht Club de Monaco, EFG International, Zurich Group Germany und Kuehne+Nagel. Diese Partner unterstützen Team Malizia bei seiner Kampagne und arbeiten jeweils an Projekten in ihrem eigenen Bereich, um Innovationen im Bereich Klimalösungen zu entwickeln.